7/2019 Kriegspropaganda der Weißhelme in Idlib

Sehr geehrte Damen und Herren
 
ich erhebe Programmbeschwerde gegen einen Filmbeitrag vom Auslandsjournal über den Syrienkrieg vom 18.7.2019
 
 
"von Diana Zimmermann"

"Idlib ist Syriens letzte Rebellenhochburg. Es gibt seit langer Zeit erbitterte Kämpfe um die Stadt in Nordsyrien. Assads Krieg ist gnadenlos. Zivilisten und zivile Einrichtungen sind die Hauptziele. Syriens Machthaber überschreitet rote Linien."

 
Dieser Film wurde von den sog. Weißhelmen produziert. Diese Organisation wurde 2013 vom einem ehemaligen britischen Geheimdienstmitarbeiter gegründet und operiert 
ausschließlich in Gegenden in Syrien, die von islamisitischen Söldnern beherrscht werden. Sie sind eng verbunden mit den Islamisten und tragen zum Teil sogar selber Waffen. Sie sind
die einzige Organisation auf der Welt, die ihre eigenen Rettungsmaßnahmen filmt. Dies nur aus dem Grund, um mit diesen Aufnahmen den Kampf der syrischen und
russischen Armee gegen die islamistischen Terrorgruppen anzuprangern und zu dämonisieren. Dies ist der Grund, warum westliche Staaten diese Gruppe finanzieren
und westliche Medien diese Aufnahmen verbreiten. Darum erhebe ich Programmbeschwerde, weil im ZDF dieser Filmbeitrag der Weißhelme gesendet
wird, und weil den Zuschauern dabei die dazu nötigen Hintergründe, die ich hier aufzeige, nicht mitgeteilt werden.
 
Es handelt sich um einen schlimmen einseitigen und tendenziösen Film, der alle Elemente der Kriegspropagnda beinhaltet, mit einer Szene, die aus meiner Sicht eindeutig gestellt ist
und somit absolut unbelegte Anschuldigungen und Behauptungen bringt, ohne der beschuldigten Seite, die syrische und die russische Armee, die Möglichkeit der Stellungnahme
auf allerschwerste Anschudigungen zu geben. Das aber wäre das wichtigste Grundprinzip seriösen Journalismus: "auditor et altera pars" - man höre auch die andere Seite.
Erst recht würde das für einen öffentlich-rechtlichen Sender gelten. Im Filmbeitrag stellt Diana Zimmermann die Weißhelme als "Syrischen Zivilschutz" vor, es gibt aber
in Syrien bereits einen "Syrischen Zivilschutz" und das bereits viel länger, als die Weißhelme.
 
Bereits bei Beginn der Sendung im Auslandsjournal werden die Zuschauer darauf eingestimmt, was sie zu erwarten hat.
Anmoderation:
 
"Mit Bomben gegen Sanitäter - Assads gnadenloser Krieg in Syrien"
 
In bester Bildzeitungmanier wird von "Assads gandenlosem Krieg in Syrien" gesprochen. Hat das ZDF jemals von Trumps gandenlosen Krieg in Syrien gesprochen,
oder Trumps gnadenlosen Krieg im Irak, als er Mossul und Rakka in Grund und Boden bombardieren lies, mit Tausenden von toten Zivilisten, oder Trumps gnadenlosen Krieg
in Afghanistan? Nein, natürlich nicht. Es geht um nichts anderes, als den legitimen und legalen Krieg der syrischen Armee gegen von den USA, der EU, der Türkei
und den von den Golfstaaten unterstützten islamistischen Söldner in Syrien zu dämonisieren, mit dem Ziel, die Regierung zu stürzen. Und vorab: Jeder Krieg ist gnadenlos, es gibt
keinen sauberen Krieg, aber besonders perfide ist es, wenn man den Verursacher des Syrienkrieges, die USA, nicht einmal im Ansatz erwähnt.
Dieser von mir kritisierte Filmbeitrag, der von einer Partei dieses Krieges produziert wurde, den hoch umstrittenen sog. Weißhelmen, wo Verletzte und Tote zur Schau gestellt werden,
hat nur ein einziges Ziel: Die Emotionen der Zuschauer hoch zu kochen, damit diese nicht mehr nachdenken können. Ein besonderes Merkmal der Zuschauermanipulation.
 
Hierzu hat der Nahost-Experte Prof. Günter Meyer hat die Filmaufnahmen der Weißhelme mit diesen Worten in einem ARD-Interview kritisiert:
 
Frage: "Was ist Propaganda und was nicht? Wie sollen wir Bilder interpretieren, Botschaften? Wir sehen oft Bilder von zivilen Opfern? Wie sollten wir damit umgehen?"
 
Antwort Prof. Günter Meyer: "Man sollte sich vor allem anschauen, wer dafür verantwortlich ist. Diese entsetzlichen grauenhaften Aufnahmen ..... wurden gedreht von den
Weißhelmen. Eine sog. Zivilschutzorganisation, die von England und von den USA mit weit über 100 Millionen Euro finanziert wird. Sie hat den alternativen Nobelpreis bekommen und damit ein Image aufgebaut, dass sie glaubwürdig erscheint, aber die Hauptzielsetzung ist tatsächlich solche Dinge zu inszenieren und propagandistisch
gegen das brutale Assad-Regime einzusetzen. Es gibt immer wieder Kinder die gerettet werden von den Weißhelmen, dabei sind es genau solche Aufnahmen wie wir sie jetzt
(...) gesehen haben laut Presseberichten schon vor etlichen Wochen in der von den Oppositionellen kontrollierten Provinz Idlib von Weißhelmen aufgezeichnet wurden.
Das heißt, die Macht der Bilder, die ist so ungeheuerlich, dass der Verstand ausgeschaltet wird und gar nicht mehr nach Logik gefragt wird. dass vor allem nicht mehr
damach gefragt wird, wer ist tatsächlich dafür verantwortlich."
 
 
Es soll also durch die schlimmen Bilder der Verstand der Zuschauer ausgeschaltet werden.
In den Filmen der Weißhelme werden niemals verletzte oder tote islamistische Söldner gezeigt. Das würde nämlich nicht in das Narrativ der westlichen Politiker
passen und auch nicht in das Narrativ dieses ZDF-Filmbeitrages, dass "Assad einen gnadenlosen Krieg gegen seine eigene Bevölkerung führt".
Aber dann würde die al Kaida den Weißhelmen auch sofort die Erlaubnis entziehen, weiterhin Filme zu drehen.
 
Bei Min. 7:48
 
"Seit 8 Jahren tobt der Krieg in Syrien. Assads Truppen setzen Raketen und Fassbomben ein, Rebellen lassen mit Sprengstoffen beladene Fahrzeuge explodieren.
Beide Seiten nehmen auf Zivlisten keine Rücksicht. Hilfe können die allenfalls von den sog. Weißhelmen erwarten. Die suchen in Trümmern nach Überlebenden,
leisten erste Hilfe, bringen Verletzte in Krankenhäuser. Für ihren mutigen Einsatz haben sie den alternativen Nobelpreis bekommen. Umstritten sind sie trotzdem.
Ihnen werden Verbindungen zu extremistischen Gruppen nachgesagt. Die Weißhelme haben einen ihrer dramatischen Einsätze mitgefilmt, in der umkämpften Provinz
Idlib. Diana Zimmermann."
 
Hier wird den Zuschauern des ZDF ein minutenlanger Film der sog. White Helmets gezeigt.
In den Gegenden, wo die Zivilisten unter den Angriffen der Islamisten oder den Bombardierungen der US-Koalition leiden, sind keine Weißhelme zu finden.
Das hat einen ganz einfachen Grund: Sie müßten dann ja Tote und Verletzte zeigen, die von den islamistischen Söldnern oder den USA verursacht werden.
Das könnte aber die Zuschauer dann ja gegen sie aufbringen und das darf auf keinen Fall geschehen.
Trump hat die syrische Stadt Rakka in Grund und Boden bombardieren lassen:
 
"Neue Untersuchung belegt mehr als 1.600 zivile Todesopfer durch US-geführte Militärkoalition"
 
 
Nein, den Menschen in Rakka blieb selbstverständlich jede Hilfe der Weißhelme verwehrt. Ihnen geht es nämlich in erster Linie nicht um die Menschen, sondern um
die syrische und die russische Seite in diesem Krieg zu dämonisieren, und genau deshalb sendet auch das ZDF diesen Beitrag der Weißhelme. Damit auch die
Bundesregierung, die wie gezeigt auf Seiten der Islamisten steht, bei der nächsten Verlängerung des Bundeswehreinsatzes in Syrien wieder behaupten kann, dass "Assad
seine eigene Bevölkerung abschlachte".
 
https://www.tagesspiegel.de/politik/49-millionen-euro-fuer-assad-gegner-bundesregierung-hilft-idlib-rebellen-in-syrien/23247768.html
 
Diana Zimmermann bei Min. 10:50
 
"Kurz nach der Abfahrt kommt eine weitere Warnung: Ein Ziel zu zerstören und dann wenn Ersthelfer kommen oder Überlebende sich aus ihrem Schutz wagen um Angehörige
zu suchen, oder Material zu sichern, wiederholt zuzuschlagen, ist eine völkerrechtliche höchst fragwürdige Militärtaktik"
 
Im Beitrag zeigt Diana Zimmermann Daniel Gerlach, ein Nahost-Experte, der für seine durchgängig antisyrischen und antirussischen Positionen bekannt ist und der
Russland und Syrien vorwirft, sie würden die Weißhelme unberechtigterweiße versuchen, sie zu diskreditieren, damit ihnen der Westen seine finanzielle Unterstützung
entzieht. Was er selbstverständlich in diesem Zusammenhang nicht erwähnt ist, dass sogar Angehörige von Opfern den Weißhelmen vorwerfen ihre Kinder zu
Propagandazwecken zu missbrauchen. Bestes Beispiel ist der Bub Omran aus Aleppo, den die Weißhelme bei der Befreiung Aleppos durch die syrische und russische Armee 2016
einfach aus seiner Wohnung gezerrt haben, ihn mit roter Farbe beschmiert haben und dann in einem Rettungswagen gesetzt und fotografiert haben. Das wurde damals
ebenfalls gerne vom ZDF aufgegegriffen, um die angebliche russische und syrische Brutalität aufzuzeigen. Nur, die Szene war rein gestellt, es gab keinen Bombenangriff und die Eltern 
des Jungen protestierten gegen die Weißhelme.
 
 
Und schwedische Ärzte warfen den Weißhelmen vor, für ihre gestellten Aufnahmen wahrscheinlich sogar Kinder zu töten, zumindest aber ihren Tod billigend in Kauf
zu nehmen.
 
 
Investigative westliche Journalisten kritisieren die Weißhelme ebenfalls scharf:
 
Ehemaliger Botschafter Großbritanniens in Syrien Peter Ford: "
 
 
John Pilger: "Die Weißhelme sind ein Propagandakonstrukt"
 
 
Karin Leukefeld: "Weißhelme sollen beim Regimechange in Syrien helfen"
 
 
In dem von mir kritisierten Beitrag wird bei Min. 10:08 ein Rettungswagen gezeigt und davor liegt ein Mann. Das Fahrzeug soll gezielt bombardiert worden sein
und der Fahrer dabei aus dem Wagen geschleudert und schwer verletzt worden sein. Aus meiner Sicht, und ich beschäftige mich intensiv mir Kriegen und Kriegsszenen, haben die
Weißhelme auch hier diese Szene eindeutig gestellt. Der Wagen ist zwar verbeult, aber er weißt keine großen Schäden auf. In der Umgebung deutet nichts auf einen Bombeneinschlag
hin und sowohl der Wagen, als auch der davorliegende White Helmet sind dicht mit Staub bedeckt, obwohl sich der angebliche Angriff auf freiem Feld und nicht in oder an einem
Gebäude ereignet hat. Bei dieser Gelegenheit sei klargestellt, dass ich keinenfalls die Grausamkeiten eines Krieges leugne oder in Abrede stelle, dass es dabei viele Tote und auch
getötete Rettungshelfer gibt, nur protestiere ich energisch gegen die Art und Weise, wie das ZDF sich hier im Syrienkrieg ausschließlich gegen die syrischen und russischen
Kriegsparteien wendet. Bei der Eroberung von Mossul im Irak 2017 durch die USA wurden nach irakischen Geheimdienstangaben bis zu 40 000 Zivilisten bei den Bombenangriffen
getötet. Es darf als gesichtert gelten, dass die Bombenangriffe der USA sicher nicht eingestellt wurden, während Retter versuchten Menschen zu helfen. Nur wurde das im ZDF
nicht einmal im Ansatz berichtet und als der Sohn von Jürgen Todenhöfer ein Jahr danach in Mossul war, lagen verweste Kinderleichen in den Straßen von Mossul.
 
Der Film wurde vom Geld von Beitragszahlern gekauft und geht damit direkt an eine am Syrienkrieg beteiligte Gruppe.
Damit der Film seine Wirkung auf die Zuschauer voll entfalten kann, werden außerdem keinerlei notwendigen Hintergründe aufgezeigt, damit die Zuschauer
die gesendeten Bilder zumindest richtig einordnen könnten
Es wird von "motivierten Aufständischen" gesprochen, mit keinem Wort aber wird im gesamten Film
erwähnt, dass die Provinz Idlib von der al Kaida bzw al Nusra/HTS kontrolliert und terrorisiert wird. Eine international geächtete Terrorgruppe.
2015 hat die al Nusra-Front Idlib überfallen, eingenommen und alle Christen ermordet, eingesperrt oder vertrieben.
Das Hab und Gut der Christen wurde von ihnen übernommen oder versteigert.
Seitdem führt al Nusra dort eine Terrorherrschaft. Das muss in diesem Zusammenhang selbstverständlich erwähnt werden.
Dazu wurde 2017 heimlich von unabhängigen Journalisten in Idlib ein Film gedreht.
 
"Undercover in Idlib"
 
 
Die Frankfurter Rundschau schrieb über diesen Film:
 
"Reporter werden entweder gekidnapped oder getötet oder beides“
 
 
Es wird nicht gesagt, dass nach Idlib alle die terroristischen Söldner evakuiert wurden, von Aleppo, Ostghouta, Daraa usw., die nicht wie andere bereit waren, ihre Waffen abzugeben  
und damit Möglichkeit einer Amnestie zu erhalten.
 
Auch aufgrund folgender Punkte verstößt der Beitrag gegen die Programmrichtlinien des ZDF:
 
1.
 
Mit keinem einzigen Wort wird erwähnt, dass die al Kaida von Idlib aus die immer wieder umliegenden christlichen Ortschaften bombardiert.
 
"Idlib – Im beginnenden Kampf um die syrische Region Idlib sterben Zivilisten auf beiden Seiten der Front. Die südlich der Frontlinie zwischen der syrischen Armee und den islamistischen Milizen liegende Kleinstadt Maharda wurde vor wenigen Tagen Ziel eines Raketenangriffs der in Idlib verschanzten Islamisten, berichtete die Stiftung Pro Oriente am Dienstag laut Kathpress."
 
 
2.
 
Mit keinem einzigen Wort wird erwähnt, dass die Stellungen der syrischen Armee um Idlib permanent beschossen werden.
 
Hierzu meldet Karin Leukefeld, die einzige in Syrien akkreditierte deutsche Journalistin:

"Gefragt, warum Krankenhäuser angegriffen würden, zeigt Abud F., Angehöriger einer Miliz, die in Sukailabija der syrischen Armee unterstellt ist, jW auf seinem Handy Aufnahmen einer Überwachungsdrohne vom Ort Kalat Al-Mudik. »Das hier ist ein Krankenhaus, und hier ist eine Schule«, erklärt er und vergrößert dann eine direkt neben den Gebäuden wehende Fahne der Nusra-Front. »Nusra macht Schulen und Krankenhäuser zu ihren Stützpunkten. Die syrische Armee greift nur dort an, wo diese Fahnen wehen und von wo die Raketen auf uns abgeschossen werden."

https://www.jungewelt.de/artikel/354301.syrien-kämpfe-um-idlib.html

3.

Mit keinem einzigen Wort wird erwähnt, dass die islamistischen Terroristen von Idlib aus die russische Luftwaffenbasis Hmeimim von Drohnen aus bombardieren.

4.

Mit keinem Wort wird erwähnt, dass der Chef der al Kaida in Idlib Abu Muhammad al-Dschaulani ist und von den USA gesucht wird.

"Die USA haben 10 Millionen Dollar für Hinweise, die zu seiner Verhaftung führen, angeboten"

https://de.wikipedia.org/wiki/Abu_Muhammad_al-Dschaulani

5.

Mit keinem Wort wird erwähnt, dass die al Kaida/al Nusra-Front in Idlib christliche Frauen steinigt und Kinder köpft:

Jerusalem Post: "Über 9 Stunden hinweg wurde eine christliche Armenierin in Idlib gesteinigt"

https://www.jpost.com/Middle-East/Jihadists-stone-Christian-woman-to-death-in-Syria-595978

https://www.stern.de/politik/ausland/syrien--rebellengruppe-koepft-kind-6972214.html

6.

Mit keinem Wort wird erwähnt, dass die UNO-Resolution 2254 vorsieht, dass die al-Nusra-Front/HTS nicht nur bekämpft werden darf, sondern bekämpt werden soll.

7.

Die Menschen in Idlib hassen al Kaida und sie werden von ihnen als menschliche Schutzschilde missbraucht, wie in Rakka und Mossul auch und fast die gesamte Provinz Idlib wird von ihnen terrorisiert.

8.

Im russischen Astana haben Russland, der Iran und die Türkei  2018 vereinbart, dass die Söldner in Idib entwaffnet werden und eine demilitarisierte Zone  und eine Pufferzone eingerichtet werden soll, mit einem Waffenstillstand. Die Türkei ist dieser Verpflichtung nicht nachgekommen, wollte nicht, oder konnte nicht. Im Gegenteil haben sie seitdem sogar weiter Waffen nach Idlib geliefert.

Fazit:

Der im Auslandsjournal gezeigte Film der sog. Weißhelme verstößt gegen Grundsätze der ZDF-Programmrichtlinien wie Objektivität, Neutralität, Ausgewogenheit und wichtige und umfassende Informationen. Hier wird einer Kriegspartei im ZDF minutenlange Sendezeit eingeräumt, um der Bundesregierung und der westlichen Politik das Wort zu reden, vom "gandenlosen Krieg Assads gegen sein eigenes Volk". Kritik an den Weißhelmen, die von investigativen Journalisten und Wissenschaftlern kommt, werden in dem Film als unberechtigte russische und syrische Propaganda abgetan. Durch die schrecklichen Bilder sollen die Zuschauer bewußt in einen emotionalen Ausnahmezustand versetzt werden, wie Prof. Günter Meyer sagte. Das ist Manipulation. In den bisherigen Stellungnahmen des ZDF-Managements lautet die übliche Antwort auf solche Beschwerden, dass man den kritisierten Beitrag nicht einzeln und isoliert betrachten könnte, sondern man müsse die gesamte Berichterstattung des Senders zu diesem Thema berücksichtigen. Um dieser Antwort zuvorzukommen: Genau das habe ich gemacht und die gesamte Berichterstattung des ZDF zum Thema um den Krieg um Idlib ist einseitig und tendeniös und im Besonderen werden immer wichtige Informationen und Hintergründe dazu einfach weggelassen. Hierzu weise ich auf meine letzte Programmbeschwerde zum gleichen Thema um den Krieg in Idlib hin:

http://www.programmbeschwerden.de/?Beschwerden_ZDF___Die_Realitaet_von_Idlib%2FSyrien

Der von mir kritisierte Filmbeitrag verstößt somit gegen die Programmrichtlinien.

Bitte bestätigen Sie mir den Eingang meiner Programmbeschwerde innerhalb der nächsten 7 Tage und lassen Sie mir bitte in einem angemessenen Zeitrahmen eine Stellungnahme zukommen.

Mit freundlichen Grüßen

Bernhard Moser

Mittlerer Lech 16

86150 Augsburg


16.8.2019

Sehr geehrter Herr Moser, 

 

anbei erhalten Sie die Stellungnahme des Intendanten vorab per E-Mail zur Kenntnis.

Das Schreiben geht Ihnen in den kommenden Tagen per Post zu. 

Antwort ZDF

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Geschäftsstelle Fernsehrat

 

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ZDF 
55100 Mainz
Deutschland

Web: 
www.zdf.de und www.fernsehrat.zdf.de


 

25.9.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,
 
die Einlassungen des Intendanten sind nicht geeignet, den Vorwurf der Verletzung von Programmrichtlinien zu entkräften:
 
1.
 
Der Intendant antwortet, es wäre das Filmmaterial eines "lokalen Journalisten" aus Idlib verwendet worden, in dem von mir kritisierten Fimbeitrag. Das ist jedoch unmöglich.
Die Frankfurter Rundschau schrieb nämlich über Journalisten in Ilib:
 
"Reporter werden entweder gekidnapped oder getötet oder beides“
 
 
Die Terrorgruppe der al Kaida, die sich in Idlib al Nusra-Front oder HTS nennt, ermordet sämtliche Reporter, die es wagen,
die von Ihnen beherrschte Provinz Idlib zu betreten. Außerdem wurden in dem von mir kritisierten Filmbeitrag
Aufnahmen verbreitet, die von den umstrittenen sog. Weißhelmen selbst aufgezeichnet wurden und nicht von irgendeinem "Journalisten".
 
2.
 
Der Intendant gesteht in seiner Antwort ein, dass nur eine Seite des Krieges in diesem Film dargestellt wird.
Es werde "zweifelsfrei nur ein Ausschnitt der komplexen Kriegsrealität gezeigt" schreibt er mir.
Gerade das verstößt gegen die Programmrichtlinien. Beide Seiten müssen dargestellt werden. Die Islamisten der al Nusra/HTS, die international als Terrorgruppe geführt werden,
ermorden permanent mit voller Absicht auch vor allem Christen, wie ich in meiner Programmbeschwerde aufgezeigt habe. Niemals ist vom ZDF
darüber berichtet worden. Die syrische Armee und der syrische Präsident Assad wehren sich seit acht Jahren gegen eine äußere Verschwörung von Staaten, die die
syrische Regierung stürzen wollen. Das bestätigen renommierte Experten, wie z. B. der Völkerrechtler Reinhard Merkel und der Nahost--Experte Prof. Günter Meyer.
 
"Syrien-Experte Günter Meyer "Amerika ist verantwortlich für diese Katastrophe"
 
 
Reinhard Merkel:
 
"Der Westen (...) hat in Syrien schwere Schuld auf sich geladen - nicht, wie oft gesagt wird, weil er mit seiner Unterstützung des Widerstands gegen eine tyrannische Herrschaft zu zögerlich gewesen wäre, sondern im Gegenteil: weil er die illegitime Wandlung dieses Widerstands zu einem mörderischen Bürgerkrieg ermöglicht, gefördert, betrieben hat. Mehr als hunderttausend Menschen, darunter Zehntausende Zivilisten, haben diese vermeintlich moralische Parteinahme mit dem Leben bezahlt."
 
 
Die in dem von mir kritisterten Beitrag mehrfach gemacht Aussage, dass nur "Assad einen gnadenlosen Krieg führen würde", ist somit unzutreffend und auch verleumderisch.
Ein Krieg ist grundsätzlich immer gandenlos. Alle Kriegsparteien handeln gnadenlos.
 
Die Weißhelme, von denen dieser Film stammt, sind bekannt dafür, dass sie Szenen, die sie mit ihren Kameras aufzeichnen, inszenieren.
Das bestätigt Prof. Günter Meyer, der sagt, dass die Hauptzielsetzung dieser Gruppe ist,
 
Zitat:
 
"ist tatsächlich solche Dinge zu inszenieren und propagandistisch gegen das brutale Assad-Regime einzusetzen."
 
Auch der von mir kritisterte Filmbeitrag ist eindeutig inszeniert.
 
Sehr geehrte Damen und Herren,
 
meiner Ansicht nach hat so ein Film in einem seriösen Medium nichts verloren. In meiner Programmbeschwerde habe ich ausführlich alle Punkte aufgelistet, die
aufzeigen, aus welchen Gründen es verwerflich ist, mit so einem Film, der schreckliche Kriegsszenen zeigt, den Zuschauern vorzusetzen.
Darum möchte ich auf meine Original-Programmbeschwerde verweisen und ich möchte Sie auch bitten, bevor Sie Ihr Urteil fällen, sich auch diesen Filmbeitrag anzuschauen.
Nur dann kann meine Beschwerde richtig eingerordnet werden.
 
Die wichtigsten Programmrichtlinien werden durch diesen Beitrag verletzt:
 
„Die Programme des ZDF sind den publizistischen, ethisch-moralischen und gesellschaftlichen Standards und rechtlichen Vorgaben der Sachlichkeit, Objektivität, Ausgewogenheit, Unabhängigkeit und Fairness verpflichtet."
 
 
„Die Angebote sollen (…) der gesamtgesellschaftlichen Integration in Frieden und Freiheit und der Verständigung unter den Völkern dienen und auf ein diskriminierungsfreies Miteinander hinwirken.“
 
 
Ich bitte Sie um eine unabhängige Prüfung und um eine Unterrichtung, wie das Ergebnis dieser Prüfung lautet.
Bitte teilen Sie mir auch den voraussichtlichen Prüfungstermin mit.
 
Mt freundlichen Grüßen
 
Bernhard Moser
 
 

Sehr geehrter Herr Moser, 

 

auf Ihr Schreiben vom 25.09.2019 habe ich entschieden, Ihre Programmbeschwerde zur o. g.

Sendung gemäß § 21 Absatz 3 der ZDF-Satzung (Beschwerdeordnung) dem zuständigen

Programmausschuss Chefredaktion als Beschwerdeausschuss zur Sitzung am 15.11.2019

vorzulegen.

 

Nach Behandlung der Beschwerde durch den Beschwerdeausschuss und einer entsprechenden

Beschlussempfehlung an den Fernsehrat wird dieser in seiner Sitzung am 13.12.2019 über Ihre

Programmbeschwerde beraten.

 

Über das Beratungsergebnis werden Sie im Nachgang zur Sitzung informiert.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Marlehn Thieme

Fernsehratsvorsitzende

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Mit dem Zweiten sieht man besser


Sehr geehrter Herr Moser, 

 

anbei erhalten Sie vorab das Schreiben der Fernsehratsvorsitzenden gemäß § 21 Absatz 3 der ZDF-Satzung zum Ausgang des Beschwerdeverfahrens

Stellungname

Das Schreiben geht Ihnen in den kommenden Tagen per Post zu. 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Geschäftsstelle Fernsehrat

 

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www.zdf.de und www.fernsehrat.zdf.de

 

Mit dem Zweiten sieht man besser


1.1.2020 

Sehr geehrte Frau Thieme,
 
vielen Dank für Ihre Benachrichtigung über meine Beschwerde.
 
Lassen Sie mich bitte kurz auf Ihre Antwort eingehen und eine Ausführung dazu machen. Sie endet mit den Worten:
 
"Auch wenn Ihrer Beschwerde nicht stattgegeben wurde, bleibt eine gut begründete, inhaltlich fundierte Beschwerde im ZDF nicht ohne Wirkung.
Die intensive Diskussion mit den Programmverantwortlichen des ZDF, meist in den zuständigen Programmausschüssen, führt zu einem konstruktivem Umgang
mit den Inhalten der Beschwerde und, wo nötig, auch zu Reaktionen in der redaktionellen Arbeit"
 
Bei meiner Beschwerde ging es um den Kampf im syrischen Idlib, dessen Darstellung ich im ZDF, konkret im "Auslandsjournal", bemängelt und kritisiert habe.
Nun gab es in der "Heute"-Sendung vom 28.12.2019 genau zu dieser Thematik erneut einen Beitrag. Im wesentlichen enthält dieser Beitrag die gleichen Elemente,
die ich bereits in meiner Programmbeschwerde kritisiert habe. Nun frage ich mich natürlich, wie dies zu Ihren Worten passt, meine Beschwerde würde 
"zu einem konstruktivem Umgang mit den Inhalten der Beschwerde und, wo nötig, auch zu Reaktionen in der redaktionellen Arbeit führen."?
Meiner Ansicht nach würde der Beitrag in der "Heute"-Sendung vom 28.12.2019 eine erneute Programmbeschwerde rechtfertigen. Doch stattdessen möchte ich gerne die 
Gelegenheit nutzen und auf einen Beitrag des Schweizer Medienmagazins "Infosperber" vom 31.12.2019 hinweisen.
 
 
"Die Nachrichtensendung des ZDF demonstriert, wie man mit wirkungsvoller Montage von Bild und Text falsche Informationen verbreitet."
"Die ZDF-Sendung «heute» am 28. Dezember um 19 Uhr: Die Moderatorin kündigt schlechte Nachrichten aus Idlib an. In der syrischen Provinz seien allein in den letzten zwei Wochen nach UN-Angaben 235'000 Menschen auf der Flucht. Der türkische Präsident Erdogan warne daher «vor einer neuen Migrationswelle Richtung Europa».
(...)
"Damit ist schon mal im ersten Satz ein Akzent gesetzt, nämlich die stets wirksame Assoziation «Flüchtlings-Tsunami»: Sie sind auf dem Weg Richtung Europa. Der bewährte Aufreger erweist sich als perfektes Trampolin für das, was folgt, nämlich die unmittelbare Schuldzuweisung. Die Moderatorin belehrt uns, wem wir das alles zu verdanken haben:

«Die Provinz im Nordwesten Syriens gilt als letzte grosse Rebellenhochburg im Land. Hier sollten eigentlich seit Monaten die Waffen ruhen, aber die Vereinbarung ist längst gebrochen. Die syrischen Regierungstruppen fliegen (hier macht die Moderatorin eine winzige Kunstpause und hebt dann die Stimme) mit russischer Unterstützung Luftangriffe und zwingen die Menschen zur Flucht.»

"Noch Fragen? Sicher keine, denn hier scheint alles klar, schon bevor die Bilder des Beitrags zu laufen beginnen. Was bei mir – und bei einem deutschsprachigen Millionenpublikum – hängen bleibt, ist die simple Information: Die syrische Armee und die russische Luftwaffe treiben die Menschen in die Flucht. Da schiessen russische Kampfbomber auf Frauen und Kinder. Und das ist der Krieg in Idlib. Genau dies ist ganz offensichtlich der Aussagewunsch in diesem Beitrag, und mehr Erklärung halten die Autoren, wie sich in der Folge herausstellt, nicht für notwendig."

"Falls der Zuschauer erwartet hatte, er erfahre, wie es zu dieser Offensive der syrischen Regierung gekommen ist, oder welche Rolle diese Aufständischen spielen, die in der Moderation als «Rebellen» bezeichnet werden, so hat er zu viel erwartet. Die rund 20'000 Kombattanten der verschiedenen Extremistengruppen der Terrororganisation Hai’at Tahrir asch-Scham, gegen welche die syrische Armee mit russischer Hilfe vorgeht, tauchen im ZDF-Beitrag nicht auf. Sie haben sich in Luft aufgelöst. Dass sie nach übereinstimmenden Aussagen zahlreicher Beobachter die ausgehandelte Waffenruhe mit brutalen Angriffen gebrochen haben, wird nicht erwähnt. Stattdessen wird das Gegenteil angedeutet:

«Die Waffenruhe wurde gebrochen. Die syrische Armee und die russische Luftwaffe fliegen Angriffe.»

"Die unmittelbare Aufeinanderfolge dieser beiden Sätze in der Moderation legt einen Kausalzusammenhang nahe. Wer hat die Waffenruhe gebrochen? Die syrische Regierung und die Armee, so wird hier suggeriert, denn «sie fliegen Angriffe». Und diese Suggestion ist eine krasse Falschinformation."(...)

"Dass in dem Syrien-Beitrag des ZDF vom 28. Dezember die Tatsachen «verkürzt, unterschlagen, verdreht und verfälscht» wurden, steht ausser Frage. Und im Ergebnis spielt es keine Rolle, ob die Verzerrung bewusst, halbbewusst, unbewusst oder intentional erfolgte. Dabei unterstützte eine perfekt Bildmontage die Darstellung weit wirkungsvoller als viele Worte"

https://www.infosperber.ch/Artikel/Medien/Kaum-Lugen-aber-die-hohe-Kunst-der-Verkurzung

Sehr geehrte Frau Thieme, ich denke, es spricht für sich, wenn dieser Sachverhalt diesmal nicht von mir kritisiert wird, sondern von einem Medienmagazin aus der Schweiz. Ich fühle mich dadurch selbstverständlich in meiner Kritik bestätigt und leider stellt sich für mich auch deswegen die Frage, ob meine Kritik in Form einer Programmbeschwerde, "wenn nötig", in der redaktionellen Arbeit Berücksichtigung findet, wie Sie mir versichtert haben. Ich denke, Sie werden verstehen, dass ich daran nun erhebliche Zweifel habe.

Sollten Sie die Möglichkeit haben und diesen Beitrag des "Infosperber" aus der Schweiz den zuständigen Personen im ZDF weiterzugeben, würde mich das sehr freuen.

Achtungsvoll

Bernhard Moser

Hinweis:

"Infosperber ist eine Schweizer Internet-Zeitung. Sie erscheint seit dem 21. März 2011 und wird täglich aktualisiert. Herausgeberin ist die gemeinnützige «Schweizerische Stiftung zur Förderung unabhängiger Information» (SSUI)."

https://de.wikipedia.org/wiki/Infosperber

 

 

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